Lage/Standort
Das Landschaftsschutzgebiet hat eine Größe von ca. 400 ha und befindet sich südlich Oberlungwitz im Tal des Hirschgrundes, welcher mit seinem stark mäandrierenden Bachlauf, den Ufersäumen, Feuchtwiesen, den angrenzenden Feldgehölzen und Seitenschluchten sowie ausgedehnten Feld- und Ackerfluren einen besonderen Erholungswert im dicht besiedelten Raum zwischen Stollberg und Hohenstein-Ernstthal hat. Begrenzt wird das Gebiet im Osten duch die Eisenbahnlinie Lugau-Wüstenbrand, südliche Abgrenzung ist der Verlauf des Fürstenweges. An diesen schließt sich in südwestlicher Richtung der Feldweg an. Die westliche Grenze bildet die bebaute Ortsrandlage von Oberlungwitz.
Naturraum
Das Schutzgebiet liegt im mittleren Erzgebirgsbecken. Dieses ursprünglich vollständig mit Wald bedeckte Becken ist geologisch dem Rotliegenden zuzuordnen. Flachgründige Lößlehmböden und sandig-kiesige bis tonige Lehmböden kennzeichnen das Gebiet, welches sich im Übergangsbereich von Berglehm-Böden (Verwitterungsböden) des Gebirges, zu Lößlehm des Sächsischen Hügellandes im nördlichen Raum befindet. Die Böden dieses gebietes sind staunass bzw. grundwasserbestimmt und neigen zum Versauern.
Gebietsbeschreibung/Charakteristik
Die Erhaltung und Sicherung einer reich strukturierten Kulturlandschaft im stark welligen Hügelland des erzgebirgischen Beckens ist Ziel der Unterschutzstellung. Aufgrund des vielgestaltigen Naturreliefs einer beachtlichen Anzahl von Tier- und Pflanzenarten Lebensgrundlage bietet. Viele Gebüsch- und Gehölzstreifen sind für dieses Gebiet typisch und geben der Landschaft einen besonderen Reiz. Die in den Seitentälern des Hirschgrundes auftretenden kleineren zusammenhängenden Laubwälder und einzeln stehende Laubbäume an Feldrändern und innerhalb von Wiesenflächen beleben das Landschaftsbild und geben diesem Gebiet das charakteristische Aussehen.
Der das Gebiet durchfließende Hirschgrundbach wird dominant im Unterlauf von hohen Baumreihen gesäumt. Unterschiedliche Relief- und Bodenbedingungen bieten der Pflanzenwelt vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Hohlzahn, Knäuelgras und Distel sind in den Randzonen der Wälder zu finden. Farne (Waldfrauenfarn, Adlerfarn) treten weit verbreitet auf. Feuchtigkeit liebende Pflanzen haben sich in den grundwasserbeeinflussten Tälern angesiedelt. Zahlreiche Baum- und Heckenreihen entlang der Feld- und Wirtschaftswege stellen wertvolle Landschaftselemente und "weiche" Übergänge zu ackerbaulichen Nutzflächen dar und sind als wertvolle Verbundelemente anzusehen. Sie prägen das Landschaftsbild und unterstreichen das sanft bewegte Relief.
Außerdem soll diese Landschaft wegen seiner abseitigen Lage mit ihrem besonderen Erholungswert für die ruhesuchende Bevölkerung im dicht besiedelten Raum zwischen Stollberg und Hohenstein-Emstthal erhalten bleiben.
- Verordnung von 1993 pdf / 2,05 mb