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Blick auf das Wildenfelser Zwischengebirge

Naturschutz

Das Landschaftsschutzgebiet liegt zwischen den Städten Wildenfels und Hartenstein sowie der Gemeinde Langenweißbach.

Lage/Standort
Das ca. 640 ha große Landschaftsschutzgebiet liegt zwischen den Städten Wildenfels, Hartenstein und der Gemeinde Langenweißbach. Es erstreckt sich von der Muldenaue über den Aschberg bis zur Augustenhöhe und wird im Süden durch das Tal der Zwickauer Mulde und im Norden durch das Erzgebirgische Becken begrenzt.

Naturraum
Das Wildenfelser Zwischengebirge liegt zwischen dem Erzgebirgsbecken um Zwickau und dem Nordrand des Westerzgebirges. Es erstreckt sich von der zirka 300 m über NN gelegenen Muldenaue bis zur 429 m hohen Augustenhöhe. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8°C und der mittlere jährliche Niederschlag 800 mm.

Geologie
Trotz der geringen Ausdehnung von zirka 7,5 km² sind auf engstem Raum sehr interessante, in Sachsen einmalige geologische Verhältnisse anzutreffen. Hier handelt es sich um eine Scholle kristalliner Gesteine (Amphibolite, Glimmerschiefer, Gneise), die von einer altpaläozoischen Schichtenfolge überlagert ist.

Seine besondere geologische Bedeutung erhält das Gebiet durch eine zu Tage tretende 2 Kilometer lange, mehrere hundert Meter Breite und bis 20 Meter mächtige Platte oberdevonischer Knotenkalke und unterkarbonischer Kohlenkalke, die reich an Fossilien sind und Hinweise zur biologischen Entwicklungsgeschichte geben. In nahezu allen Altsteinbrüchen erkennt man Verkarstungserscheinungen, die teils bedeutende Ausmaße erreichen. Die Marmorbruch-Höhle besitzt mit einer erkundeten Länge von 120 Metern, nach der Drachenhöhle in Syrau, das zweitgrößte Karsthöhlensystem Sachsens.

Gebietsbeschreibung/Charakteristik
Auf Grund der geologischen Gegebenheiten und der durch den Kalkabbau geformten Landschaft entstanden auf einer relativ kleinen Fläche eine Vielzahl Lebensräume für viele seltene und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Der Landschaftscharakter wird insbesondere durch die inselartig verstreut liegenden offengelassenen, teils mit Wasser gefüllten Altsteinbrüche vom Aschberg bis zur Augustenhöhe, die mageren Wiesen um die Steinbrüche, die Höhlen und die Kalkfelsen bestimmt. Teilweise strukturieren heimische Laubbäumen und Sträucher den markanten Höhenzug. Im östlichen Teil des Schutzgebietes dominiert der geschlossene Waldbestand des Wildenfelser Forstes, der am Südrand in steilem, sehr reizvollem Prallhang zur Muldenaue überleitet und seinen höchsten Punkt auf der sogenannten Augustenhöhe findet.

Besonders bemerkenswert ist die kleinflächig noch vorhandene Kalkflora. Zwischen den Brüchen findet man z. B. Skabiosen-Flockenblume, Glatthafer, wilden Thymian und Frühlings-Fingerkraut. Faunistisch beachtlich ist der große Artenreichtum an Insekten. Über 40 Großschmetterlingsarten wurden. festgestellt, aber auch die Zaun- und Waldeidechse. Die mit Weißdorn und Schlehen umstandenen Bruchkanten bieten vor allem den auf Hecken und Gebüsch angewiesenen Vogelarten, wie Goldammer und Rotrückenwürger, ideale Lebensbedingungen. Vielfach werden die Brüche auch als Laichgewässer genutzt, u. a. vom Kamm- und Bergmolch. In einigen Brüchen wurde auch der sehr seltene Edelkrebs nachgewiesen. Die Bruchwände stehen teilweise fast senkrecht, sind in der Regel vegetationsfrei und besitzen größere Nischen und Spalten, die sich als Brutplätze und Quartiere für Fledermäuse eignen. Bemerkenswert ist das Vorkommen der Mopsfledermaus.

Auf Grund der besonderen ökologischen Bedeutung, der Naturausstattung und der Ungestörtheit ist das Gebiet der Kalksteinbrüche auch Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 und somit als FFH-Gebiet geschützt.

 

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